KEIN LEICHTES WASSER

Skulpturen und Gemälde im Kunst-Wasser-Werk Neumühle

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von Peter Scherrer

Seit gestern zeigt der Schweriner Verein Kunst-Wasser-Werk Arbeiten der Bildhauerin Emerita Pansowová und der Malerin/Zeichnerin Dorit Bearach. „Kein leichtes Wasser“ heißt die Ausstellung, und zu sehen sind eindrucksvolle Bronze- und Steinstatuen ebenso wie Gemälde und Zeichnungen. Die Künstlerinnen stellen In der kleinen Galerie und der Pumpenhalle 55 Kunstobjekte aus. Sie überzeugen durch exzellentes handwerkliches Können und ein sicheres Gespür für Material und Ausdruck. Kuratiert hat die Ausstellung der Schweriner Bildhauer Eckart Sarnow.

Lani

Die 1946 geborene Emerita Pansowová ist eine deutsch-slowakische Bildhauerin mit ungarischen Wurzeln. Sie lebt und arbeitet in Prenden bei Berlin. Emerita Pansowová studierte Holzbildhauerei in Bratislava. Von 1967 bis 1972 studierte sie an der Kunsthochschule Berlin-Weißensee. Es folgte ein Studium an der Akademie der Künste der DDR. Werke der Bildhauerin finden sich in den öffentlichen Sammlungen der Berlinischen Galerie, des Museums für moderne und zeitgenössische Kunst in Berlin sowie der Nationalgalerie Berlin. Emerita Pansowová schafft Kunstwerke in Stein und Bronze.

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Emerita Pansowová hat sowohl großformatige als auch kleinere Bronzestatuen geschaffen, die durch ihre beeindruckende Präsenz auffallen. Die dargestellten Figuren wirken in ihren Bewegungen konzentriert und scheinen sich ganz auf eine einzige Handlung zu fokussieren. Ihre Skulpturen zeichnen sich durch eine ruhige Ausstrahlung aus. Die Oberflächen hat sie grob bearbeitet, das schafft mitunter den Eindruck eines noch nicht abgeschlossenen Prozesses. Die Gesichter der Figuren deutet sie häufig nur an, damit bleibt ihre Ausgestaltung vage.

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Dorit Bearach wurde 1958 in Tel Aviv geboren. Mit 22 Jahren ging sie nach Dresden. Dort schloss sie ihr Malerei- und Grafikstudium an der Hochschule für Bildende Künste ab. Seitdem arbeitet sie als Künstlerin und Kuratorin in Berlin. Dorit Bearachs malerisches Werk ist stets farbintensiv. Die Farbe trägt sie dick und deckend auf, was eine reliefartige, strukturierte Oberfläche erzeugt. Sie verwendet bei ihren Mischtechniken Leinwand und Hartfaser, aber auch Sackleinen und Stanniolpapier.

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Dorit Bearach malt stets mit einem Hinweis auf das, was das Zentrum der gedanklichen Auseinandersetzung sein könnte. Gleichzeitig lässt sie aber viel Raum für die individuelle Interpretation. Die Kontraste zwischen den Motiven und den Materialien provozieren die Fantasie.

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die doppelte Pieta I-V

Noch bis zum 26. Juli sind die Bilder und Skulpturen im Alten Wasserwerk zu sehen. Geöffnet ist die Ausstellung immer samstags und sonntags von 14 bis 17 Uhr, sowie nach telefonischer Vereinbarung unter 0162 4246133. Zur Finissage hat der Kunst-Wasser-Werk Verein das Hamburger Gehsteig-Quartett für einen musikalischen Abschluss der Werkschau eingeladen.

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Alle Fotos: Peter Scherrer

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