
Mit „we‘re doing alien‘s milk aren‘t we“ präsentiert der Kunstverein für Mecklen-
burg und Vorpommern in Schwerin die erste institutionelle Einzelausstellung der britischen Künstlerin Emily Jones in Deutschland.
1/9In ihrer künstlerischen Praxis setzt sich Emily Jones mit Fragen individueller und kollektiver Verantwortung auseinander – im Kontext ökologischer, sozialer wie auch ökonomischer Fragestellungen. In Form multimedialer Installationen, die sowohl physischer als auch emotionaler Natur sind und skulpturale, auditive, tex-
tuelle sowie performative Elemente verbinden, erschafft sie lebendige Erfahrungs-
räume, die ein gemeinschaftliches ethisches Bewusstsein ansprechen und zur kritischen Reflexion gegenwärtiger Formen des Zusammenlebens anregen.
In diesen vielschichtigen Anordnungen treffen organische Materialien auf ma-
schinell erzeugte Formen, Alltagsobjekte auf mythopoetische Narrative. Sprache erscheint dabei nicht nur als Mittel der Vermittlung, sondern als ein eigenständi-
ger Akteur – in Form von Schriftbildern, gesprochenen Texten oder übersetzten Fragmenten, die Bedeutungen verschieben, vermehren oder gezielt destabilisieren.
Hegemonialen Wissensordnungen und autoritären Deutungssystemen wird somit bewusst entgegengewirkt. Stattdessen eröffnet Jones spekulative, auf Nachhal-
tigkeit und Fürsorge basierende Perspektiven, die alternative, sensiblere Formen gleichberechtigter Koexistenz imaginieren – sowohl im zwischenmenschlichen Miteinander als auch im Verhältnis zu unserer natürlichen Umwelt.
Ausgehend von ihrer jüngsten künstlerischen Forschung zu alternativen Bildungs-
institutionen und -modellen, die sich insbesondere mit einer angemessenen Ein-
bindung neurologischer Vielfalt befassen, entwirft Jones in den Räumen des