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von Peter Scherrer
Am Pfingstsonntag spielte das Trio Affäre Béla B. im Hangar des Sportflughafens Pinnow. Umgeben von Segel- und Sportflugzeugen entführten die Musikerinnen und Musiker das Publikum musikalisch „über die Wolken“ (von denen gab es reichlich). Das Konzert war Teil der Veranstaltungsreihe „KunstOffen 2025“ und lockte zahlreiche Besucherinnen und Besucher in die Flugzeuggarage. Bis Ende Oktober sind sieben weitere Konzerte von Affäre Béla B. in Mecklenburg geplant.
Das Ensemble widmet sich auf ungewöhnliche Weise dem Werk des ungarischen Komponisten und Musikforschers Béla Bartók. Die Drei interpretieren Bartóks Musik, die stark von den Volksliedern Südosteuropas geprägt ist, als modernen Free Jazz. Dabei bleiben Harmonie, Melodie und Rhythmus oft erhalten, werden aber durch Improvisation und die spezielle Instrumentierung neu belebt.
Die Besetzung des Trios ist einzigartig: Martina Weidner (Bratsche), Theo Jörgensmann (Altklarinette) und Ernst Deuker (Kontrabassklarinette) schaffen mit ihren Instrumenten einen unverwechselbaren Klangraum. Besonders die Kombination von Altklarinette und Kontrabassklarinette ist selten zu hören und sorgt für eine dichte, spannungsreiche Atmosphäre.
Hörprobe gefällig? Sie wollen wissen, warum die drei „musici“ eine Affäre mit Béla Bartók haben?
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Auf dem Programm standen unter anderem Bartóks „Bulgarische Tänze“, die Ernst Deuker neu arrangierte. Theo Jörgensmann komponiert extravagante Stücke mit heiter-ironisch anmutenden Titeln wie „Schleiflack für Alle“. Ernst Deuker verlieh mit seiner Kontrabassklarinette dem ungewöhnlichen Konzertort einen satten Klang. Die intensive Kommunikation zwischen den beiden Klarinetten sorgte für gespannte Aufmerksamkeit, während die Bratsche von Martina Weidner rhythmische und klangliche Tiefe beisteuerte. Die fein abgestimmte Balance der Instrumente ließ die langjährige Spielpraxis des Trios erkennen.
Martina Weidner bringt als Improvisatorin und Kennerin der klassischen Moderne ihre Erfahrung in das Projekt ein. Ihr Spiel, geprägt von Doppelgriffen und orchestraler Klangfülle, bildet das Rückgrat des Trios. Theo Jörgensmann, eine feste Größe des europäischen Free Jazz, überzeugt mit melodischer Klarheit und Gespür für die Möglichkeiten der Trio-Besetzung. Ernst Deuker, bekannt aus der Band Ideal, verbindet Bartóks Rhythmen mit seiner eigenen musikalischen Vergangenheit. Häufig arrangiert er die dialogreiche Musik.
Alle Informationen zu den weiteren Konzerten in Mecklenburg finden Interessierte auf der Website des Trios.
