von Ute Neumann und Til Rohgalf
Am Montag haben rund 300 Teilnehmende für die ausreichende finanzielle Absicherung der Musik- und Kunstschule Ataraxia lautstark demonstriert. Musikalisch unterstützenden die Musiker*innen der Jugendbrass-Band „PotzBlech” die Demonstrant*innen. Über die jüngsten Entwicklungen berichtete der Kulturkompass-MV in der vergangenen Woche.
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In ihren Ansprachen betonten Daria Gorgel-Schmidt, Geschäftsführerin, und Johann Ahl, Schulleiter von ATARAXIA, dass es um den Erhalt der kulturellen Bildung in der Stadt gehe. Ohne die benötigten 100.000 Euro gäbe es künftig weniger Vielfalt, weniger Teilhabe und eine stärkere Ausgrenzung insbesondere von Menschen mit einem niedrigen Einkommen. ATARAXIA möchte einen niedrigschwelligen Zugang zu Musik absichern, unabhängig vom Einkommen, denn kulturelle Bildung sei kein Luxus, sondern ein Recht, meinten die Vertreterin und der Vertreter der Bildungseinrichtung.
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Dascha Gorgel-Schmidt (Geschäftsführerin ATARAXIA) unterstrich: „Wir sehen es als Pflicht der Stadt Schwerin und des Landes Mecklenburg-Vorpommern an, ATARAXIA ausreichend zu finanzieren. Eine Stadt in der Größe Schwerins benötigt mehr als eine Musikschule. Die Nachfrage ist hoch, so dass ein angemessenes Angebot aufrechterhalten werden muss. Wir sind die einzige Kinder- und Jugendmusikschule im westlichen Mecklenburg. Unsere Schüler*innen kommen nicht nur aus Schwerin, sondern auch aus dem Umland. Ataraxia bietet sogar ein Projekt in Neukloster an.“
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Hans Jacob, Leiter der Jugendbrass-Band „PotzBlech” und stellvertretender Leiter der ATARAXIA, sagte: „Das Wichtigste, was wir in der Gesellschaft haben, sind unsere Kinder und Jugendlichen und deren Bildung.“ Er unterstrich die Bedeutung für die Jugendlichen, in einer Band wie „PotzBlech” zu musizieren und dort nicht nur Musik zu machen, sondern vor allem Gemeinschaftssinn und Zusammenhalt zu lernen. Auch sein Appell an die Stadtvertretung lautete: „Musik und Kunst sind kein Luxusgut.“ Die PotzBlech-Band unterstrich die Forderungen lautstark mit drei Stücken.

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Laura Valero, Musiklehrerin mit dem Schwerpunkt musikalische Früherziehung, ist sich sicher, dass „ohne ausreichende Finanzierung Ataraxia nichts anderes übrig bleibt, als die Beiträge zu erhöhen“. „Das würde viele Kinder und Jugendliche ausschließen.” Sie wies auch auf die Zusammenarbeit von Ataraxia mit anderen Bildungsträgern in der Stadt hin: „Wir haben viele Kooperationen mit Kitas und Schulen.“ Für viele Kinder dort ist das eine wichtige Möglichkeit der kulturellen Teilhabe. „Ohne die notwendigen Finanzmittel sind diese Kooperationen gefährdet.”
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Ob es der Stadt Schwerin gelingen wird, eine finanziell tragbare Lösung zu finden, wird sich in den kommenden Tagen oder Wochen entscheiden.